Networking ist eine Haltung.
Offenheit, Interesse an anderen Menschen und Initiative sind wichtig. Gehen Sie auf Menschen zu, interessieren Sie sich für deren Tätigkeiten. Die unmittelbare Verwertbarkeit der Begegnungen sollte nicht im Vordergrund stehen, denn allzu zielgerichtetes Vorgehen kann auch kontraproduktiv sein. Wenn Menschen spüren, jemand interessiert sich nur für sie, weil er oder sie sich durch diese Bekanntschaft einen Nutzen verspricht, kommt das schlecht an. Anders verhält es sich, wenn beide von einer Begegnung gleichermassen profitieren und dies von Anfang an auch klar ist. Man weiss: Wir treffen uns nur, weil es uns beiden beruflich etwas bringt. Ansonsten würden wir den Kontakt nicht pflegen.
Frühe Vernetzung, späte Wirkung.
Wir vernetzen uns ohne Absicht – in der Schule, während der ersten Berufsjahre, im Sport und bei Hobbys. Solche Bekanntschaften sind Teil unseres Netzwerkes. Viele sind überrascht, wie viele Menschen mit unterschiedlichem Lebensweg im Laufe der Jahre Teil ihres Netzwerkes werden. Diese Menschen können auf einmal beruflich von Nutzen sein.
Mein Netzwerk sollte ich pflegen.
Natürlich ist das typenabhängig. Auch der Beruf ist relevant, ob aktives Netzwerken bedeutend ist. Zum Networking gehören regelmässige Essen, gemeinsame Unternehmungen, der Besuch von Networking-, Alumni- und Community-Veranstaltungen. Einige tun dies systematisch, andere netzwerken spontan.
Weiterbildung erweitert und stärkt das Netzwerk.
Wer eine längere Weiterbildung absolviert, hat meist einen grossen Netzwerknutzen: Man begegnet Berufsleuten mit ähnlicher Laufbahn und ähnlichen Interessen. Sie arbeiten in vergleichbaren Positionen, aber anderen Branchen. Man profitiert von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen. Diese Netzwerke sind meist nachhaltig und bringen viel, insbesondere bei der Stellensuche.
Tue Gutes und sprich darüber – aber übertreib es nicht.
Es ist eine Kunst, bei Begegnungen über seine Erfahrungen und Qualitäten zu berichten, ohne sie allzu sehr anzupreisen. Es braucht die richtige Balance zwischen: relevante Informationen liefern und sich vornehm zurückhalten. Vielleicht weckt man beim Gegenüber Neugier. Das führt zu Fragen, die man gerne beantwortet. Zu viel Selbstlob und Heldengeschichten sind ärgerlich und tragen wenig zum guten Ruf bei. Schön ist, wenn andere über meine Qualitäten berichten.
Auf die Reputation kommt es an.
Die baut man sich auf. Durch Kompetenz, Leistung und Verlässlichkeit. Andere berichten darüber, Menschen kommen auf einen zu, und das Netzwerk wächst. Charme, Humor und angenehme Umgangsformen stärken die Reputation. Hinzu kommt das Online-Selbstmarketing.
Vernetzt im Netz – Präsenz mit Mass und Stil.
Xing, Facebook und LinkedIn sind Pflicht, ein Blog ist die Kür. Kuratieren Sie die Seiten sorgfältig und regelmässig: Profile à jour halten und Posts bewusst verfassen. So werden Sie beachtet und gefunden. Aber die ganze Sache auch nicht überbewerten, nicht krankhaft nach Likes hecheln und bei fahrlässigen eigenen Posts Ruhe bewahren. Das Netz vergisst zwar nicht, aber Banales wird kaum beachtet und vor allem schnell vergessen. Ihre Online-Präsenz ist nicht das einzige Anstellungskriterium.
Lob des Aufstiegs und der Fachkompetenz.
Es ist menschlich: Je höher Sie hierarchisch steigen, desto einfacher ist das Netzwerken. Sie begegnen Gleichgestellten, werden von anderen bewundert, haben Beziehungen zu Entscheidungsträgern und wecken dadurch Begehrlichkeiten. Sie sind für andere interessant. Das sind Sie auch, wenn Sie fachlich kompetent sind, eine Sache hervorragend tun (und sich nicht verzetteln) und sich das herumspricht.
Networking beginnt bei sich selber – vom Wert des Selbstbewusstseins.
Überlegen Sie sich nicht nur, welches ihre Networking-Ziele sind: grosses Netz, gute Jobs, spannende Menschen, Geld und Ruhm. Sondern überlegen Sie sich auch, wie Sie gegenüber anderen auftreten müssen, damit Sie Ihren Zielen näherkommen. Das heisst, sich auch fragen: Wie wirke ich auf andere Menschen, was löse ich bei meinem Gegenüber aus? Es gibt Menschen mit gewinnender Persönlichkeit; sie haben es beim Netzwerken einfacher. Aber man kann an seinem Auftreten auch arbeiten. Selbstkritik und Reflexion sind die Voraussetzung dazu.