1. Was ist in deinen Augen die grösste inhaltliche Veränderung im Bereich Fremdsprache?
Im Englischen ergeben sich aus meiner Sicht inhaltlich keine übermässigen Veränderungen aufgrund der Reform, da wir im Business English schon immer von Handlungskompetenzen ausgegangen sind. Allerdings gab es bislang keine Lehrmittel, die der Handlungskompetenzorientierung Rechnung getragen haben.
2. Welchen Chancen und Herausforderungen begegnest du als Bildungsredaktorin bei der Erstellung von Lerneinheiten für das Lernfeld «In einer Fremdsprache kommunizieren»? Wie gehst du als Bildungsredaktorin und Lehrperson damit um?
Als grösste Herausforderung für mich als Bildungsredaktorin empfinde ich die relativ schwammig ausformulierten Lernziele. Diese Ausgangslage verlangt von mir, die Ziele vor der Erstellung von Lerneinheiten zu interpretieren. Zudem muss ich entscheiden, welche Aspekte der Sprache für die Lernenden nach wie vor unabdingbar sind, damit sie die entsprechenden Zielsetzungen in der Fremdsprache erreichen.
Um in einer Fremdsprache handlungskompetent zu sein, muss die Sprache zunächst in ihren Grundzügen erlernt werden. Eine Chance ist, dass wir wirklich nah am Arbeitsalltag der Lernenden bleiben können, damit sie immer den Sinn der Lerninhalte erkennen, und dass wir nicht zielführende Aspekte weglassen können. Eine Gefahr besteht meines Erachtens darin, dass der Unterricht für die Lernenden einseitig werden könnte. Es muss aus meiner Sicht auch Platz geben für Themen, die nicht auf den ersten Blick mit dem Arbeitsalltag zu tun haben, um die Lernenden zu «allgemeingebildeten» Persönlichkeiten auszubilden. Denn der Sinn der dualen Lehre besteht ja auch darin, dass Lernende neben der beruflichen Praxis in Betrieb und ÜK in der Schule auch anderes zur Allgemeinbildung, Horizonterweiterung und Persönlichkeitsbildung erlernen können und dürfen.
Als Bildungsredaktorin versuche ich, die Inhalte so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
3. Worauf freust du dich als Lehrperson am KBZ Zug am meisten, wenn der neue Bildungsplan im Sommer 2023 in Kraft tritt?
Ich freue mich vor allem auf das Teamteaching und den frischen Wind, der damit in die Schulen kommt. Wir können sicher vieles aus unserem Arbeitsalltag hinterfragen und Neues ausprobieren, müssen die neuen Inhalte dann aber auch evaluieren und an unsere individuellen Klassenbedürfnisse anpassen.