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Handlungskompetenzorientierung in der Wissensaneignung

Mit der Reform «Kaufleute 2023» erfolgt ein Paradigmenwechsel: Die traditionelle Fächerorientierung wird von einer handlungskompetenzorientierten Berufsfelddidaktik abgelöst. Problembasierte Arbeits- und Lernsituationen rücken auch am Lernort Schule ins Zentrum. Zukünftig sollen KV-Lernende ihre Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen nachhaltig aufbauen, regelmässig reflektieren und iterativ weiterentwickeln werden.

Was bedeutet dies für die Lernmedien? Im Verlag SKV beschäftigen wir uns seit längerem intensiv mit der Bildungsreform und haben dafür die neue Lerngalaxie SKV und «MODU:LAB Kaufleute 2023» entwickelt.

In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie sich die handlungskompetenzorientierten Lerninhalte auf MODU:LAB von herkömmlichen Lernmaterialen unterscheiden. Wesentlich sind hierbei drei Neuerungen.

Situationsbezug

Der SKV-Lerngalaxie liegt ein Verständnis von Wissen als Gesamtheit von Kenntnissen und Fähigkeiten zugrunde, welche zur Lösung von Problemen eingesetzt werden. Dieser Anwendungsbezug des Wissens ist neu allgegenwärtig. Wo früher kontextfremd Texte-Zusammenfassen trainiert wurde, werden sich die Lernenden inskünftig das methodische Wissen aneignen, um bspw. für die abwesende Kollegin einen Anruf zusammenfassen zu können.

Der Nationale Lehrplan für die Berufsfachschule gibt mit typischen Tätigkeiten zwar Anhaltspunkte, in welchem Kontext die vorgegebenen Kompetenzen zur Anwendung kommen sollen. Zum Leben erweckt werden diese Tätigkeiten aber erst in Lerninhalten mit vielen Beispielen und Aktivitäten aus der Praxis. Zentral ist dabei die Authentizität dieser Inhalte, die der Verlag SKV durch seine multidisziplinäre Bildungsredaktion sicherstellt. Neben Pädagoginnen und Pädagogen finden sich in deren Reihe Personen mit Stationen u. a. in der Personalentwicklung, der Business-Analyse, dem IT-Projektmanagement oder dem Kundenservice einer Versicherung.

Der Situationsbezug zieht sich durch die verschiedenen didaktischen Bereiche von MODU:LAB: Im Warm-up wird Vorwissen aktiviert, indem z. B. eigene Erfahrungen vergegenwärtigt und reflektiert werden. Auch der Nutzen des in der Lerneinheit ausformulierten Wissens wird vor Augen geführt. So enthält das Warm-up «Arbeitsorganisationen planen und optimieren» einen kurzen Fragebogen zur eigenen Selbstorganisation und zum Terminmanagement. In vielen Aussagen dürfte sich manch eine(r) wiedererkennen und an missliche Terminsituationen erinnert fühlen. In den folgenden Wissens-Bausteinen werden Fach- und Methodenwissen aufgebaut, um später kompetent handeln zu können. In der Story – einem kurzen Fall, der unterschiedliches Wissen der einzelnen Bausteine zu einer betrieblichen oder privaten Situation verwebt – tauchen die Lernenden in ein Szenario ein, in dem sie schrittweise die erarbeiteten Wissensbestände heranziehen. Professionelle Handlungsfähigkeit in der Story ist nur möglich, wenn die Wissensthemen abgerufen werden können. So sind der Nutzen und der Wert des Wissens für die Lernenden direkt erfahrbar.

Ganzheitlichkeit

Die Ausrichtung auf Lernfelder beabsichtigt, dass Arbeitssituationen mit dem Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen ganzheitlich behandelt werden. Im Lernfeld «Arbeitsorganisationen planen und optimieren» beispielsweise werden verschiedene Arten der Aufbauorganisation eines Unternehmens vorgestellt. In der Story werden die Lernenden zu Gründern eines neues Cafés – für das mittels der gängigen Anwendungsprogramme ein Organigramm sowie ein erster Einsatzplan für die Mitarbeitenden zu erstellen sind. Was bislang Wissensbestände waren, die in verschiedenen Lehrmitteln erarbeitet wurden, wird neu in sinnvollen Zusammenhängen ganzheitlich erarbeitet.

Ins Handeln kommen

Die Lernenden sollen bereits beim Wissenserwerb möglichst oft zum Handeln aktiviert werden. Erinnern Sie sich an die Wissenstreppe nach North, die in unserem März-Newsletter Eingang fand? Da die sinnvolle Anwendung des Wissens als bedeutsame Vorstufe für richtiges Handeln und den Erwerb unabdingbarer Kompetenzen gesehen wird, sind Wissen und Anwendung neu enger miteinander verknüpft. So wechseln sich in den Wissensbausteinen instruktionale Abschnitte mit interaktiven Sequenzen ab – lange Theorieblöcke mit anschliessendem Aufgabenteil gehören somit der Vergangenheit an. Dabei kommt die Taxonomiestufe der Anwendung in den Wissensbausteinen bewusst früh zum Zug, sodass die Lernenden rasch zu handeln lernen. Hierzu ein Beispiel: Im Baustein «Informationsgespräche» bereiten sie – nachdem sie die Schritte von Informationsgesprächen kennengelernt haben – ein solches vor, spielen es in einer Kleingruppe durch und reflektieren das Gespräch anschliessend anhand einer eigenen Videoaufnahme. Weitere Beispiele des produktiven Lernens sind ein selbst erarbeitetes Budget für die eigene Autoprüfung, Ausschnitte für ein ICT-Nutzerreglement oder der erste eigene Elevator Pitch.

Möchten Sie wissen, wie es ist, mit MODU:LAB im Unterricht zu arbeiten? Lesen Sie den Blogbeitrag «Erste Praxiserfahrungen mit MODU:LAB Digital Collaboration Specialist», in welchem Marianne Scherer ihre Erfahrungen gerne mit Ihnen teilt. Didaktisches Konzept, Aufbau und Anwendung sind bei allen MODU:LAB-Produkten gleich.

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