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Co-Creation und Collab am Lernort Schule

Der Lern- und Arbeitsort bietet Lehrpersonen und Lernenden vieles, unter anderem die Möglichkeit der Co-Creation und Kollaboration. Inwieweit? Lesen Sie selbst.

Symbolbild zum Thema Collaboration

Story

Gelebte Co-Creation im Team

Im Verlag SKV schreiben wir CO-CREATION mittlerweile gross und wenden sie seit der Transformation unseres Unternehmens bewusst und zielgerichtet auch bei der (Weiter-)Entwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen an. In der heutigen Zeit ist es zentral, die Wünsche und Bedürfnisse der (potenziellen) Kundinnen und Kunden zu kennen. Einerseits muss diese (Er-)Kenntnis bzw. dieses Wissen im Entstehungsprozess immer wieder vor Augen geführt werden; andererseits muss dies mit der Umwelt stetig gespiegelt werden, da sich Wünsche und Bedürfnisse rasch ändern können. Erfahrungsgemäss funktioniert Co-Creation nur dann, wenn wir diesen Prozess auch intern (er-)leben. Unsere Lerngalaxie entstand beispielsweise durch Co-Creation im Austausch mit Lehrpersonen und in der Umsetzung mit externen Bildungsredaktorinnen und -redaktoren.

Zentral bei Co-Creation ist das Vertrauen in die beteiligten Personen und den (Entstehungs- und Arbeits-)Prozess. Dies wiederum gelingt, indem Entwicklungsprozesse gemeinsam gedacht und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden sowie ein Umfeld für Dialoge geschaffen, Selbstorganisation ermöglicht und gegenseitige Unterstützung gewährt wird.

Sind diese Elemente im Team – sei dies intern, extern oder gemischt – gegeben, kann zusammen viel erreicht werden. Das Gute daran ist zudem, dass das Unternehmen bzw. Bildungsinstitut dabei Ressourcen, Kosten und Zeit einspart, allfällige Misserfolge minimiert und eine enge Bindung zu Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden schafft.

Inside

Kollaboration am Lern- und Arbeitsort Schule

Im letzten Jahr haben wir mit verschiedensten Personen von kaufmännischen Berufsfachschulen über die Herausforderungen, welche die neue Bildungsverordnung mit sich bringt, gesprochen und vieles über die aktuelle Stimmungslage an den Schulen erfahren dürfen.

Ein Puzzleteil, das bei vielen für ungute Gefühle sorgt, ist die erforderliche intensive Zusammenarbeit von Lehrpersonen quer über alle Fachbereiche hinweg. «Woran kann das liegen?», haben wir uns gefragt und bei Anita Schuler, Lehrperson am Bildungszentrum Zürichsee und bekennende Co-Workerin, nachgehorcht.

Anita Schuler hat die aktuelle Stimmung an der Schule ganz pointiert und etwas provokant formuliert: «Überall wird zusammengearbeitet, aber ausgerechnet in der Schule hapert’s dann gewaltig.» Dabei – und jetzt spannen wir den ganz grossen philosophischen Bogen – konnte die Menschheit sich nur deshalb so erfolgreich positionieren, weil sie eine Spezies ist, die zusammenarbeiten kann (nachzulesen u. a. in Hararis Eine kurze Geschichte der Menschheit). CO-CREATION als nächste evolutionäre Entwicklungsstufe am Lern- und Arbeitsort Schule? Ein toller Gedanke.

Es ist uns tief in die Gene einprogrammiert: Alles, was neu ist, lehnen wir zunächst ab – instinktiv. Dieser Schutzmechanismus hat in der Evolution gute Dienste geleistet, doch lohnt es sich, ihn in diesem Fall herauszufordern. Anita Schuler bringt dies auf den Punkt: «Zusammenarbeit macht einfach viel mehr Freude.» Es ist bereichernd, sich von anderen inspirieren zu lassen – und am Ende kann jede und jeder dann trotzdem selbst noch etwas Persönliches daraus machen. Und gleich noch ein weiterer Lesetipp von Anita Schuler: Remo Largo beschreibt in Das passende Leben eindrücklich, wie wir erst dann glücklich werden, wenn wir uns in der Gemeinschaft einbringen, Teil des Ganzen sind.

Klar. Die Umstellung bedeutet das Verlassen der Komfortzone – eine Erfahrung, die wir auch im Verlag SKV zur Genüge gemacht haben – und ein solcher Prozess generiert Arbeit. Die Freude und der Zugewinn an Wissen, Erfahrung und Sicherheit wiegen den Aufwand jedoch um ein Vielfaches auf. Die Arbeit soll nicht als mühsam erlebt werden, sondern motivierend und freudvoll von der Hand gehen. Ein Spitzensportler ist schliesslich auch kein Masochist, sondern hat eine hohe Motivation, die Anstrengungen auf sich zu nehmen. Ohne Freude geht es nicht, jedenfalls nicht besonders gut.

Was es dazu im Team allerdings neben der Bereitschaft jeder und jedes Einzelnen auch benötige, so betont Anita Schuler klar und deutlich, sei das Commitment der Schulleitung, und dies nicht nur als reine Floskel in einem Papier; eine (vor)gelebte Unternehmenskultur könne solches ermöglichen und fördern – und zwar mit echtem Leadership statt angestaubter Führung.

Methode

Kollaborationstools für Lehrpersonen

Mit Etherpad kann gemeinsam und in Echtzeit an Dokumenten gearbeitet werden. Im Gegensatz zu anderen Tools für kollaboratives Schreiben kann der Etherpad-Editor flexibel um zahlreiche Funktionen erweitert werden – ganz nach den persönlichen Bedürfnissen. Er ermöglicht ausserdem den Import und Export von und in andere gängige Dateiformate wie Word und PDF.

Um rasch Links, Notizen oder andere Inhalte zu teilen, eignen sich Websites wie Padlet oder das Schweizer Pendant Schabi. Mit geringem Aufwand lassen sich Boards mit verschiedenen Inhalten zusammenstellen und zur Ansicht oder Kollaboration freigeben. 

Im Wissensmanagement ist es zentral, Wissen strukturiert ablegen, ordnen und schnell auffinden zu können. Hierfür eignen sich die an Schulen breit genutzten Microsoft-Anwendungen Teams und OneNote oder aber auf Wissensmanagement spezialisierte Lösungen wie Confluence Egal, wofür man sich entscheidet: wichtig ist es, eine klare Ablagestruktur zu definieren und diese auch einzuhalten –sonst ist auch das umfangreichste Tool machtlos.

Glossar zur BiVo

Co-Creation | Confluence | Etherpad | Kollaborationstool | kollaboratives Schreiben | Padlet | Schabi

Zum EDU:LEXIKON

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